ARTIST STATEMENT

EN: Sculpting is a fascinating way of expressing myself. While certainly the process of creation has its own fascination, it is the sculptures themselves, and the way they conquer space, which truly captivates me. This is essentially captured in the process from the raw block of wood to the sculpted piece.

The root of my trade lies within the European cultural area. The miners from the Ore Mountains carved little figurines and in the long winters put them on the windowsill with a candle attached. One statuette for each member of the household - a miner for the boys, and an angel for the girls - guided the miners on their way to work. Their Christian belief, as well as their sense for dangers of the mines, made them search for love and security in these little lights. This existential trait has accompanied humanity since the beginning, and even this is even true in our technically sophisticated and complex part of the world. People search for love, security, recognition and even self optimization which should ensure our continued existence. The impression of the contemporary economic development, prosperity standards, and intellectual traditions lead many people to understand their own life as project of growth (in the economic sense) until the end of their lifes.In my work I want to document this endeavor of my contemporaries. Human beings therefore are an important topic in my work. While the topic is contemporary, the techniques and concepts of shape I use go way back and were already employed in the Greek antiquity.

References to the history of art are an integral part to my work since they reflect the long tradition of creating such sculptures, but at the same time they should also reflect today’s questions and longings.

 

DE: Die Bildhauerei ist für mich eine faszinierende Ausdrucksform, es ist sicher die Arbeit an sich, die mich begeistert, aber vor allem faszinieren mich Skulpturen, wie sie den Raum erobern. Damit ist ein Prozess beschrieben, der vom rohen Block zur ausgearbeitet figürlichen Darstellung reicht. Die kulturelle Wurzel meiner Arbeit liegt im europäischen Kulturkreis. Die Bergleute aus dem Erzgebirge begannen sich selbst zu schnitzen und im Winter stellten sie ihre Bergmannsfiguren mit einem Licht ins Fenster, dazu kam für jede Frau im Haus ein Engel. Die christlich gläubigen Menschen suchten nach dem Licht, was sie im Berg nicht sehen konnten, nach Liebe und Geborgenheit, nach Erlösung aus den Gefahren.

Diese existenzielle Komponente begleitet den Menschen überall auf der Welt und in diesem hochentwickelten und komplexen Teil der Welt ist sie auch gegenwärtig, in Form von der Suche nach Liebe, Sicherheit und Anerkennung, in der Suche nach Selbstoptimierung, die unser Fortbestehen sichern soll.

 

Geprägt vom ökonomischen Fortschritt, Wohlstandsstandarts und Intellektueller Prägung versteht der Mensch sein Leben als Wachstumsprojekt bis an sein Lebensende. 

Meine Arbeit möchte zeitgenössisch ein Dokument zu diesen Bestreben des Menschen, der Gegenwart sein. Deshalb ist der Mensch so ein wichtiges Thema in meinen Arbeiten. Ich arbeite mit den alten Techniken und Formenkonzepten, wie beispielsweise schon einst die Griechen. Kunstgeschichtliche Bezüge lassen sich ableiten in meinen Figuren, die zum einen eine lange Tradition widerspiegeln in der Form ihrer Fertigung, aber im Ausdruck die Fragen und Wünsche unserer Tage reflektieren möchten. 

 

Auf diese Weise möchte ich meine Arbeiten kontextualsieren und in der Gegenwart platzieren. Auf der Basis meines Denkens und Fühlens finde ich die Figur als Träger des Ausdrucks, der Ideen und der Suche, eine Ideale Form, die ich aber nicht um ihrer Selbst willen  betonen möchte, für mich ist die figürlich Darstellung ein Angebot was ich gern in Anspruch nehme.  

 

Simeon Decker